Geschichtsverein Truppenübungsplatz Königsbrück e.V.
 
 

Neues Lager und Truppenübungsplatz                                                                        


                                                                         

    Neues Lager und Truppenübungsplatz Königsbrück

 

   1907     Am 18. März genehmigte der Reichstag die Anlegung des Übungsplatzes für das
               12. Armeekorps nördlich von Königsbrück mit einer Fläche von 4.588 ha und bewilligte
               die erste Baurate (geplante Gesamtkosten 11,8 Mio Reichsmark).

               Der Bau des Neuen Lagers wurde für 4 Jahre konzipiert. Es entstanden

                   1907/08  60 Gebäude
                   1909  6 Wellblechbaracken, 3 Wirtschaftsgebäude, 1 Badehaus


   1910      Errichtung von 28 Wellblechbaracken für Mannschaften und 2 Wellblechbaracken für Pferde.
                Für die Wasserversorgung wurde ein Wasserwerk in der Nähe der Grünmetzmühle
                gebaut, ebenfalls eine Kläranlage. Das gesamte Lager wurde mit elektrischer Beleuchtung
                und Telefon ausgestattet

                Bericht in der Sächsischen Zeitung (3. 8 2014) "Die Angst vor dem Rekrutenschinder"

 

             

 

            

 

   1914     Während des 1. Weltkrieges wurde das Neue Lager als Kriegsgefangenenlager genutzt.
               Lagerinsassen waren russische, serbische, italienische und französische Kriegsgefangene.

   1928     Übergabe eines Sportplatzes "Erler Kampfbahn" zur sportlichen Betätigung der Truppen.

 

            

 

             

 

   1936       Bauliche Erweiterung im Süden des Lagers

   1936/37   Bau einer Schwimmanstalt

   nach 1945 Einquartierung sowjetischer Truppen. Anfang der 80-Jahre sind im Neuen Lager folgende
                 Truppenteile und Verbände stationiert:
                 -  40. Gardepanzerregiment
                 -  1073. selbstständiges Bataillon materielle Sicherstellung
                 -  134. selbstständiges Pionierbataillon
                 -  528. selbstständiges Bataillon Chemische Abwehr
                 -   638. selbstständige Raketenabteilung
                 -  1044. selbstständiges Luftsturmbataillon
                 -  23. Raketenabteilung
    1984      Stationierung der 11. Raketenbrigade als sowjetische Antwortmaßnahme auf die
                 Stationierung von Pershing II und Marschflugkörper großer Reichweite in Westeuropa.
                 Die Brigade ist mit dem operativ-taktischen Raketenkomplex Temp-S (SS-12) ausgestattet.

                 Nach Unterzeichnung des INF-Vertrages Rückführung der Brigade im Februar 1988
                 in die UdSSR.

 

             

          

 

   1967     Erweiterungsbau im Neuen Lager (Technikhallen), Kfz- und Panzerhallen

  

   1992      Im August verlassen die letzten größeren Einheiten der Westgruppe das Gelände.

   1994      Sicherungs-, Aufräum- und Abrissarbeiten durch die ABS

 

          

 

   1998/99   Sicherung/Beräumung des Neuen Lagers, Erstellung einer Nachnutzungskonzeption.
                 Für Abriss, Beräumung und Sanierung des Geländes einschließlich Grünmetzmühle
                 wurden Fördermittel in Höhe von 5,7 Mio. DM bereitgestellt.

   1999       Am 31. März wurde die Panzer und Raketenreparaturhalle gesprengt. Sie war der Auftakt
                 für den teilweisen Abriss des Neuen Lagers. Gefördert wurden diese Maßnahmen von
                 der EU und dem Freistaat Sachsen.

 

          

 

          

 

   1999     Am 5. April stimmt der Stadtrat der Umbenennung von Strassen in der Siedlung am
               Neuen Lager zu. Es gibt nun ein Wohngebiet "Waldsiedlung" mit Buchen- und Tannenweg.

   2000     Am 21. Januar erfolgte die Sprengung der Esse an der Bäckerei bei der Grünmetze.
               Damit gingen die Abrissarbeiten dieses Objektes zu Ende.
               Zum Abschluss der Arbeiten findet ein sog. Hexenfeuer statt.

   2001      Im September Erprobung einer behutsamen Abrisstechnologie für Plattenbauten.

 

   2002     Im Mai fand die Einweihung einer Gedenktafel am Eingang zum Neuen Lager statt.
               Sie soll an die Gefallenen und Vermissten der 384. Infanteriedivision, die 1942 hier
               aufgestellt wurde und unmittelbar danach an die Ostfront verlegt wurde, erinnern.

 

           

 

   2004     Einleitung eines B-Planungsverfahren für eine gewerbliche Nutzung dieses Areals.

   2007     Bau einer Solaranlage auf einer Fläche von 20 ha durch die Firma Renerco AG,
               die im Dezember 2007 in Betrieb ging, installierte Kapazität 40.000 kWh/Jahr.

 

         

                                                      

         

 

   2010     Bau einer zweiten Photovoltaik-Anlage

   2013     Bau einer dritten Photovoltaikanlage im Norden des neuen Lagers

   2014     Im Oktober und November werden alle historischen Gebäude bis auf die Kaserne
              
Arbeits- und Wachkommando und das Kasino abgerissen (Dokumentation Ute Steckel).

 


    © 2014 Ute Steckel

  Quelle: Geschichtsverein Truppenübungsplatz Königsbrück e.V. ; Stadtarchiv Königsbrück

  Bilder: Geschichtsverein ÜP Königsbrück e.V. ; privat