Geschichtsverein Truppenübungsplatz Königsbrück e.V.
 
 

Altes Lager & Gefechtsschießplatz Glauschnitz                                                                      


                                                                         

        Altes Lager - Gefechtsschießplatz Glauschnitz

 

   um 1890   Für die Ausbildung der Infanterie, besonders für die mit Waffen hoher Reichweite
                  ausgerüsteten Truppen wurde es immer schwieriger, geeignete Übungsplätze zu finden.
                  Die Gegend um Königsbrück erwies sich durch ihre geringe Besiedlung geeignet zur
                  Errichtung eines neuen Schießplatzes.

 

        1892   Im März werden die angeforderten Mittel zur Errichtung eines Infanterie-Gefechtsschießplatz
                  in der Laußnitzer Heide und zur Erbauung eines Barackenlagers bei Königsbrück für 1892/93
                  genehmigt. Im Juni / August beginnt der Ausbau des Schießplatzes bei Glauschnitz (hinter
                  der Waldschule) und des Barackenlagers.

                                            

                                                                                                                         

             

 

                        

        1893   Am 30. Juni wurden der Infanterieschießplatz und Barackenlager in Betrieb genommen.
                  Im Juli Belegung durch das 106. Regiment (1 General, 4 Stabsoffiziere, 11 Hauptleute,
                  31 Leutnants, 2 Zahlmeister 161 Unteroffiziere, 1.293 im Mannschaftsdienstgrad sowie
                  20 Dienstpferde.

                  Am 30. September wird ein selbstständiger Gutsbezirk "Schießplatz bei Königsbrück"
                  mit Kaserneninspektor Karl Adolf Schubert als Gutsvorsteher geschaffen.

                  Anfang Oktober Erhebung der Stadt Königsbrück zur königlichen Garnisonsstadt.

  

                        

                      

 

                      

 

        1895       Der Gutsbezirk hat ab 1. April die Bezeichnung "Garnisionsverwaltung Königsbrück" zu führen.

        1897/97   Erste Anträge über die Vergrößerung des Schiessplatzes.

        1898        Verbreiterung des Schießplatzes um 100 m (1901 jedoch erst zur Hälfte realisiert).
                       Die Belegungsfähigkeit betrug im Winter 1.060 und im Sommer 1.503 Personen.

        1900        Das Alte Lager besteht aus 5 Mannschaftsbaracken, 2 Offiziersbaracken, 1 Wachbaracke,
                       1 Mannschaftsspeisebaracke, 3 Latrinenbaracken, 1 Kohlenschuppen sowie 1 Pferdestall.
                       Auf dem Schießplatzgelände befinden sich 1 Scheibenbaracke, 1 Brunnen, 1 Unterstand
                       für Mannschaften, 1 Latrinenbaracke, 1 Maschinenhaus, 1 Unterstand für Pferde,
                       1 Pferdestall, 1 Patronenhaus sowie 1 Scheibenunterstand.

        1902        Umbau des Offizierspavillions im Barackenlager in Offiziersspeiseräume.

        1907        Der Infanterieschießplatz wurde auch nach Fertigstellung des Truppenübungsplatzes
                       weiterbetrieben, da dieser in erheblichen Umfange auch für das Infanteriegefechtsschießen
                       geeignet ist.

        1914-1918 Auch währen des 1. Weltkrieges war das Alte Lager mit übenden Truppen belegt,
                        hier befand sich auch das Reservelazarett II.

         1919-25    Vermietung einzelner Baracken an die Stadt für Notwohnungen - jedoch könne
                        man auf Dauer nicht darauf verzichten, da die Gebäude für die Unterbringung
                         für die Reichswehr zur Verfügung stehen müssten.

       30-er Jahre Unterbringung einer Geländesportschule

         1942-44    Unterbringung der Indischen Legion

 

                  

 

            

 

        1945        Unterbringung von Flüchtlingen, Nutzung als Wohnraum

        1946-49    Erste staatliche Kindereinrichtung. 2 Räume wurden für die Betreuung  von ca. 25 Schul-,
                       Vorschul- und Kleinstkinder hergerichtet

       nach 1945  Nutzung durch die sowjetischen Streitkräfte (Teile des 44. Gardepanzerregimentes
                       "Suche Bator")

       1990         Demonstration auf dem Markt mit Forderungen zur Räumung des Alten Lagers und des
                       Truppenübungsplatzes

                       5.-25 Dezember Räumung des Alten Lagers (die bisher hier stationierten Einheiten
                       werden in die ehemalige Panzerschule Röhrsdorf verlegt)

       1991         Erstmalige Begehung des Alten Lagers durch den Bürgermeister des Stadt Kamenz,
                       Herrn Loeschke

       1992         Entsorgung von kontaminierten Flüssigkeiten aus Kellerräumen und Kanälen
                       durch des BVA (Kosten ca. 1 Mio DM)

       1993-94     Erste Abrissmaßnahmen durch die Sächsische Immobilien GmbH

 

            

 

            

 

 

        1998     Im Juni Nutzung als provisorischer Festplatz für die 750-Jahr Feier der Stadt.
                    Abriss einiger Gebäude im Alten Lager, um Baufreiheit für das neue Altenpflegeheim
                    des ASB zu schaffen

        1999      30. Juli Richtfest für das ASB-Pflegeheim

        2000      23. Juni Übergabe des Alten- und Pflegeheimes an den ASB

        2003      Vorstellung eines integrativen Stadtentwicklungskonzeptes - Idee: VIA-Regia-Park

        2004-2005  Beginn des Rückbaus und Entwicklung des Alten Lagers. Die Kosten (923.000 €)
                    wurden durch das Sächsische Brachflächenprogramm finanziert.

        2004      Machbarkeitsstudie für einen multifunktionalen VIA-Regia-Park /Fördermittel über Leader+

        2005      Erster Baggerhub durch Bürgermeister Jürgen Loeschke

        2005-2006 Abriss- und Entwicklungsmaßnahmen, Rekonstruktion des sog. Klinkerbaues als
                    touristisches Informationszentrum, Architekturmodellbau VIA REGIA, Anlegen
                     von Wegen und Grünflächen sowie Spiel- und Aktionsflächen, Baumpflanzungen.

              

 

             

            

 

           

 

        2008     29. August - Tag der offenen Tür im Architekturmodellbau VIA REGIA
                    20. September - Übergabe des neu errichteten Kinderspielplatzes

        2009     9. Mai VIA REGIA-Tagung

        2011     Auszug der Königsbrück-Information

 


 © 2014 Ute Steckel

Quellen: Materialsammlung Geschichtsverein Truppenübungsplatz Königsbrück e.V., Stadtarchiv Königsbrück

             Fotos: Geschichtsverein Truppenübungsplatz Königsbrück e.V., R. Böhme, privat